Für viele stellt ein klassisches Menü den Inbegriff von kulinarischem Genuss dar. Doch welche Gabel gehört eigentlich wohin? Wie viel Besteck brauche ich? Und woher weiß ich, welches Utensil wann genutzt werden muss?
Die gute Nachricht: Hinter jeder Tafel steckt – zumindest im Idealfall – ein System, das weder kompliziert zu erlernen, noch aufwendig umzusetzen ist.
Für jede der folgenden Varianten gilt, dass ein ausreichend großer Tisch die Basis für ein entspanntes Menü darstellt. Sollte sich schon beim (Probe-) Eindecken zeigen, dass der Platz nicht für alle und jedes Besteck ausreicht, ist es in der Regel sinnvoll, entweder mit weniger Gängen zu arbeiten oder einen größeren Tisch zu wählen.
Zudem ist selbstverständlich wichtig, dass die Art des Eindeckens an die Menüfolge und deren Umfang angepasst wird. Die folgenden Abschnitte befassen sich mit den wesentlichen Unterschieden zwischen kleinem, mittlerem und großem Gedeck und zeigen auf, wann welche Variante zum Einsatz kommen sollte.
Was sollte im Zusammenhang mit einem kleinen Gedeck beachtet werden?
Ein Drei-Gänge Menü kann auf der Basis eines kleinen Gedecks serviert werden. In der Regel wird den Gästen hier eine Suppe (als Vorspeise), ein Hauptgang und ein Nachtisch serviert.
Das Messer, das im Zusammenhang mit dem Hauptgang genutzt wird, muss auf die rechte Seite neben den Platzteller gelegt werden. Daneben kann der Löffel, der für die Suppe gebraucht wird, seinen Platz finden. Auf der linken Seite des Tellers wird die Gabel platziert. Am oberen Rand liegt schlussendlich noch der Löffel für das Dessert.
Das mittlere Gedeck für ein „erweitertes“ Drei-Gänge Menü
Wer sein Drei-Gänge Menü um ein weiteres Gericht erweitern möchte, braucht hierzu das mittlere Gedeck. Im Vergleich mit dem kleinen Gedeck zeigen sich dabei keine größeren Unterschiede, bis auf einen Punkt: es braucht ein zusätzliches Besteck. Um dieses zu platzieren, dient auch hier wieder der Platzteller als „Ausgangspunkt“. Auf seiner rechten Seite liegt zunächst das Messer, das für das Hauptgericht benötigt wird. Darauf folgt das Messer, das für das erwähnte „zusätzliche“ Gericht genutzt werden soll. Weiter daneben liegt dann noch der Suppenlöffel.
Auf der linken Seite des Platztellers liegt (immer noch) die Gabel und neben ihr die Gabel, die für das „Zusatzgericht“ genutzt werden soll.
Die Position des Löffels für den Nachtisch hat sich nicht verändert. Er liegt weiterhin über dem Teller mit dem Griff nach rechts.
Für besonders ausgiebige Menüfolgen: das große Gedeck
Gerade zu Weihnachten oder besonderen Anlässen kommt oft ein Menü mit mehreren Gängen auf den Tisch.
Hierbei wird einmal mehr am Platzteller gestartet. Das Besteck, das für den Hauptgang benötigt wird, liegt links und rechts am Teller. Die restlichen „Besteckaccessoires“ werden gegen die eigentliche Menüfolge nach der Regel „von innen nach außen“ gelegt.
Der Dessertlöffel und weiteres Besteck, dass gegebenenfalls für den Nachtisch gebraucht wird, wird über dem Teller platziert.
Wann ist welches Menü „passend“?
Hier gilt: es gibt keine „feste“ Regel. Das Ausmaß von Menüfolgen ist im Laufe der Zeit deutlich flexibler geworden. Das bedeutet: wer der Meinung ist, seinen Schatz mit einem 5-Gänge Menü verwöhnen zu wollen, muss damit nicht zwangsläufig bis zum nächsten Feiertag warten.
Gleichzeitig kann auch ein 3-Gänge Menü verzaubern, ohne „zu klein“ wirken. Wie so oft kommt es bei der Frage „Perfekt oder nicht?“ auf viele Details, unter anderem auch auf das Design des Bestecks und natürlich auf die servierten Speisen an.